
Eine Band auf der Bühne: Gesang, Gitarren, Gesichter und Körper, die sich zum Beat bewegen, im Licht glänzende Outfits – das ist doch ein Konzert, oder? Oder ist es vielleicht eine getarnte Theateraufführung? Die schottische Komponistin und Performerin Genevieve Murphy liebt es, diese Grenzen verschwimmen zu lassen. Mit ihrer Band und einem Set selbst geschriebener Songs nimmt sie die skurrilen Rituale musikalischer Auftritte in den Fokus: sie übertreibt sie, verdreht sie und zeigt, wie theatralisch jedes Konzert ohnehin schon ist. An drei Abenden gehört Murphy die NO-Bühne. Während sie mit ihrer Band spielt, hinterfragt sie spielerisch ihre Dynamik, um herauszufinden und sichtbar zu machen, was wirklich zwischen Musiker*innen auf der Bühne passiert.
Murphy verbindet zeitgenössische klassische Musik mit Performance und visueller Kunst und erschafft dynamische, glitzernde Klanglandschaften: „Ich schreibe gerne eingängige Melodien, die die Zuhörer*innen in die Musik hineinziehen und sie gleichzeitig in der Luft hängen lassen. Musik kann auf so unglaubliche Weise Spannung aufbauen – das Gefühl erzeugen, dass gleich etwas passieren wird, und gleichzeitig, dass wir vielleicht nie dort ankommen.“ Mit dabei sind Saxophon, Schlagzeug, Klavier – und jede Menge Überraschungen.
Ausgehend von persönlichen Erfahrungen beschäftigt Murphy sich mit Themen wie Psychologie und Behinderung. Gleichzeitig interessiert sie sich für den Einsatz von Komik in Musik und Performance. In Glasgow, Birmingham und Den Haag studierte sie Komposition und lebt heute in Amsterdam. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie mit einer Vielzahl von Kollaborationspartner*innen, darunter Turner-Preis-Träger Martin Creed und Neuropsychologe Erik Scherder.
In englischer Sprache
MIT Genevieve Murphy (Gesang, Keyboard), John Dikeman (Saxophon), Marta Warelis (Keyboard), Henning Luther (Schlagzeug)