Fast jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau aufgrund ihres Geschlechts getötet. Die Mörder sind immer Männer und meistens aus dem nahen sozialen Umfeld. Die Morde selbst sind der katastrophale, menschenverachtende Endpunkt von psychischer und körperlicher Gewalt gegen Partnerinnen und Ex-Partnerinnen, Töchter und Mütter im Patriarchat. Der Femizid vollzieht sich dabei unter dem gesellschaftlichen Deckmantel vom „Verbrechen aus Leidenschaft“. Auf den Bühnen landauf landab werden Femizide zudem allabendlich als „guter Mord“, als „schöner Mord“, wie es in Alban Bergs Oper Wozzeck heißt, in Szene gesetzt.
Die Musiktheater-Performance CRIME OF PASSION der Berliner Performer*in und Sänger*in Anthony Hüseyin geht dem Frauenmord auf der Opernbühne, seinen historischen Wurzeln und seiner Präsenz in unserem Alltag auf den Grund. Auch Fatma Aydemir, Alvina Chamberland und Martha-Luise Urbanek setzen sich in ihrer künstlerischen, schriftstellerischen, performativen und journalistischen Praxis mit der Gewalt gegen FLINTA+ auseinander, aus einer persönlichen Perspektive sowie auf struktureller Ebene. Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und im Anschluss an Hüseyins Performance nähern sie sich in einem Gespräch am 25. November gemeinsam dem Thema Femizid an.



