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Die Boys von Syrakus

Shakespeare Sing & Swing von Richard Rodgers und Lorenz Hart
Koproduktion mit der HdK Berlin
Erstaufführung am 18. Juni 1998

Einer der ganz großen Klassiker des amerikanischen Musicals – und das heißt, wie so oft, hierzulande völlig unbekannt – kommt im Sommer nach Neukölln . Die „Boys von Syrakus“ treiben dann nämlich ihr fröhliches Zwillingsunwesen. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, dem hilft vielleicht Shakespeares „Comedy of Errors“ weiter. Das nämlich ist die literarische Vorlage für dieses ungewöhnliche Musical von 1938. Schon Plautus hat dem auseinandergerissenen Zwilling in den „Menaechmi“ ein Denkmal gesetzt, und Kleist hat das eigentliche Drama im „Amphitryon“ perfektioniert: Einen Mann gibt’s doppelt und daraus resultiert eine Menschheitsfrage:
Mit wem hab’ ich gestern die Nacht verbracht?

Bei der Geburt getrennt suchen Antipholus und Dromio verzeifelt Bruder und Familie. Finden tun sie vieles – unter anderem Liebe da, wo sie nicht hingehört, Verwechslung in aberwitzigster Form und – wie immer bei Shakespeare, Wahnsinn, der in der Komödie zum guten Ende führt.

Ein bißchen wahnsinnig ist auch das, was sich Richard Rodgers und Lorenz Hart als damaliges Dreamteam vom Broadway 1938 zu dieser Geschichte haben einfallen lassen. In jedem Fall sehens- und hörenswert wird es sein, wenn die Musical-Studenten der HdK nach dem letztjährigen Erfolg von „Lady, Be Good!“ zum zweiten Mal über die Bühne der Neuköllner Oper fegen – zu solchen Hits wie „Falling in Love with Love“ oder „Sing for Your Supper“, vielversprechend ungewöhnlich arrangiert von Wolfgang Böhmer, schweißtreibend vertanzt von Nicola Wendt, anziehend angezogen von Heide Schiffer El-Fouly und schön schräg szenisch serviert von Peter Lund.

Sagt Dromio von Ephesus: „Es war gut genug für Shakespeare“
Antwortet Dromio von Syrakus: „Dann ist es gut genug für uns!“

Deutsche Textfassung: Heiner Bruns; Musik: Richard Rogers; Songtexte: Lorenz Hart; Deutsche Textbearbeitung und Regie: Peter Lund; Arrangements: Wolfgang Böhmer; Musikalische Leitung und Klavier: Hans-Peter Kirchberg; Choreographie: Nicola Wendt; Bühne und Kostüme: Heide Schiffer-El Fouly

Mit: Tilmann von Blomberg, Torsten Björn Schmidt, Andreas Gergen, Laura Müller-Leyh, Isabella Prühs, Yvonne Bitter, Heike Schmitz und Anna-Tania Horn

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DADDY UNPLUGGED ..tief schürfend, anrührend und enorm intensiv. Musiktheater vom feinsten...(musicals-today.de)