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Programm­heft
Frau ohne Schatten

Zu Entstehung und INhalt des Werkes

Nach Elektra, Der Rosenkavalier und Ariadne auf Naxos war Die Frau ohne Schatten die vierte Zusammenarbeit von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss. Bereits im März 1911 schlug Hofmannsthal ein Zaubermärchen vor. Er nahm in seinen Ideen Bezug auf Mozarts letzte Oper: So wie sich zuvor der Rosenkavalier auf den Figaro bezogen habe, sollte sich die neue Oper an die Märchenwelt der Zauberflöte anlehnen, in der wir nun Figuren wie den Falken, den Geisterfürsten und Motive wie eine angedrohte Versteinerung vorfinden:

Der Kaiser und die Kaiserin, Tochter des Geisterfürsten Keikobad, sind seit einem Jahr verheiratet. Auf ihrer Ehe lastet jedoch ein Fluch, der Falke erinnert die Kaiserin an diesen: Da sie keinen Schatten wirft, also kein Kind bekommen kann, muss der Kaiser versteinern. Um ihrem Mann dieses Schicksal zu ersparen, bittet die Kaiserin die Amme, ihr zu helfen, einen Schatten zu erlangen. Die beiden begeben sich zum Färber Barak und seiner Frau, die eine unerfüllte Ehe führen. Da die Färberin allmählich realisiert, dass sie keine Kinder möchte, versucht die Amme, ihr den Schatten abzunehmen. Dieser Versuch führt alle Figuren durch rasante und rätselhafte Szenen, bis am Ende – zumindest bei Hofmannsthal – alle Paare glücklich wiedervereint sind und einer Zukunft mit Kindern entgegenblicken.

Strauss war recht schnell angetan von Hofmannsthals Idee und bald so begeistert, dass ihm der gemeinsame Arbeitsprozess nicht schnell genug voran ging. Er fragte immer wieder nach neuen Textpassagen, um weiterkomponieren zu können. „Nur um alles in der Welt jetzt nicht ungeduldig sein auf die ,Frau ohne Schatten‘ – , auch Ihre liebe und verehrte Gattin nicht! – Sonst gefährden Sie nicht nur meine Nerven, sondern vor allem dieses Werk. Es ist eine furchtbar heikle, unendlich schwierige Sache – […]“, antwortete der gestresste Hofmannsthal im Frühjahr 1913. Dass dieser zu Beginn des 1.Weltkrieges für kurze Zeit zum Kriegsdienst eingezogen wurde, verzögerte die Arbeit am Werk noch zusätzlich. „Hugo hat die verdammte Pflicht, den Tod fürs Vaterland nicht zu sterben, bevor ich meinen III. Akt habe, der ihm, hoffe ich, noch mehr Ehre einbringen wird, als eine schöne Todesanzeige in der ‚Neuen Freien Presse‘ “, so Strauss im August 1914 an Hofmannsthals Frau. Letztendlich konnte er die Partitur im Frühsommer 1917 abschließen. Da eine Aufführung noch während des Krieges nicht möglich war, kam es erst im Oktober 1919 zur Uraufführung an der Wiener Staatsoper.

Von Eltern und ihren Kindern – Gedanken zu „Frau ohne Schatten“

Die Kaiserin, eine Feentochter, wird vor eine Prüfung gestellt: Sie muss innerhalb von drei Tagen einen Schatten werfen, andernfalls wird ihr Mann versteinern. Der Schatten steht für Fruchtbarkeit, aber auch für das Menschwerden an sich, das sich in der Fähigkeit, Mitleid mit anderen empfinden zu können, äußert. Als die Kaiserin sieht, dass ihr Wunsch nach einem Schatten, der Färberin und dem Färber Unglück bringt, leidet sie mit diesen mit und verzichtet auf ihr eigenes Bedürfnis. Dadurch wird sie zum Menschen und damit verbunden zu einer zukünftigen Mutter.

Die Tatsache, dass für Strauss und Hofmannsthal das Muttersein und das Menschsein zusammen gehören, macht ihre Haltung in Bezug auf die Aufgabe, die eine Frau zu erfüllen hat, deutlich. Ihrem männlichen Blick setzen wir als Gegenpol weibliche Stimmen von Gabriela Mistral, Sheila Heti, Linn Strømsborg, Sylvia Plath, Christine Lavant und Hedwig Dohm entgegen, erweitern die Perspektive auf ein zeitloses Thema und legen die Wünsche der einzelnen Figuren und Paare im Stück frei.

Mit der Kaiserin und dem Kaiser, dem Färber und seiner Frau und Keikobad und der Amme gibt es drei Paare, die sich aus unterschiedlichen Gründen mit der Frage der Elternschaft auseinandersetzen, dem Eltern-werden und dem bereits Eltern-sein. Alle Figuren im Stück kämpfen, manchmal gegeneinander, aber vor allem für ihren eigenen Traum vom Glück. Es geht um Selbstbestimmtheit und ein Eintreten für den eigenen Lebensentwurf. Während Hofmannsthal die Färberin noch als „launisch und herrisch“ ansah, wahrscheinlich, weil sie sich nicht in das konventionell klar gezeichnete Bild einer Ehefrau und Mutter drängen ließ, ist sie es, die sich in unserer Fassung wirklich auf die innere Suche begibt und erkennt, was sie sich vom Leben erhofft und wie sie für ihre Bedürfnisse einstehen möchte. Sie entscheidet sich gegen Kinder, die Kaiserin hingegen kämpft dafür, Mutter sein zu können. Beides hat seine Berechtigung, und keine Lebensentscheidung ist besser als die andere. Dass Frausein jedoch immer wieder mit Muttersein gleichgesetzt wird, hat die Frauenrechtlerin Hedwig Dohm bereits um 1900 kritisiert: „Der Mütterlichkeit muss die Speckschicht der Idealität, die man ihr angeredet hat, genommen werden. Die Mutterschaft auf ihr vernünftiges Maß zurückzuführen, ist eine Aufgabe der Zukunft.“

Von der „letzten romantischen Oper“ zum Kammerspiel – Die musikalische Fassung

„Wir wollen den Entschluss fassen, die Frau ohne Schatten sei die letzte romantische Oper“, schrieb Strauss im Juli 1916 an Hofmannsthal. Für die Komposition bedeutete das die größte Orchesterbesetzung nach Elektra, inklusive chinesischem Gong, Wind- und Donnermaschine.

Dennoch wurde das Werk für Strauss zu seinem „Schmerzenskind“ und die Komposition von Sorgen um seinen Sohn überschattet, der beinahe zum Militär eingezogen wurde. „Diese Kriegssorgen haben wohl auch der Partitur, besonders gegen die Mitte des 3. Aktes, eine gewisse nervöse Überreiztheit eingetragen, die sich schließlich im Melodram ‚entspannte‘!“ Der dritte Akt und somit die Oper endet mit dem Chor der ungeborenen Kinder, die sich auf den Weg ins Leben machen, um die Protagonist*innen der Geschichte mit der Glückseligkeit der Elternschaft zu erfüllen. Alle Stimmen vereinen sich, um die Einheit von Kindern und ihren Erzeugern zu preisen. Vielleicht war dieses Festhalten am Bild der heilen Familie und das Rückbesinnen auf die Romantik für Strauss und auch für Hofmannsthal gerade im 1. Weltkrieg wichtig, ein Festhalten an einer Welt, deren Ende bereits eingeläutet wurde.

Wir wollen diese Weltvorstellung nicht unkommentiert wiedergeben, sondern in unsere Zeit holen und lassen deshalb den Abend mit einem anderen Chor der Oper enden. Die Kernfamilie ist nicht zwangsläufig das Glück aller Dinge, romantische Beziehungen, alternative Familienkonzepte und Freundschaften können denselben Platz einnehmen.

Die Suche nach einem Platz im Leben zeigt sich am deutlichsten in der Rolle der Färberin, die mit einer Schauspielerin besetzt ist und die sich in einer Welt zurechtfinden muss, in der alle um sie herum eine andere Tonsprache sprechen. Gesangs- und Sprechstimmen wechseln sich somit ab und werden begleitet von einem Kammerensemble aus Streichern, Klarinette, Oboe, Posaune, Klavier, Akkordeon und Schlagwerk (inklusive chinesischem Gong), das Strauss‘ Musik einen ungewohnt durchsichtigen Klang verleiht.

Text-/BildNachweise

Wir verwenden im Stück Textausschnitte aus folgenden Werken:

Gabriela Mistral: Gedicht vom Kinde (Übersetzung: Albert Theile)
Sheila Heti: Mutterschaft (Übersetzung: Thomas Überhoff)
Linn Strømsborg: Nie, nie, nie (Übersetzung: Stefan Pluschkat)
Marion Meyer: Abendbrot
Gabriela Mistral: Er hat mich geküsst (Übersetzung: Gisela Pape)
Sylvia Plath: Drei Frauen (Übersetzung: Friederike Roth)
Christine Lavant: Für meine Mutter
Christine Lavant: An die Ahnen
Hedwig Dohm: Zitate

Im Bühnenbild sind Bilder der Malerin Paula Figueiroa Rego zu sehen.

BETEILIGTE

REGIE Ulrike Schwab ARRANGEMENT & MUSIKALISCHE LEITUNG Tobias Schwencke BÜHNE & KOSTÜME Pia Dederichs, Marina Stefan PRODUKTIONS­LEITUNG / REGIE­ASSISTENZ Karoline Gable DRAMATURGIE Marion Meyer

Darstellende
KAISERIN Hrund Ósk Árnadóttir (Sopran) KAISER Chunho You (Tenor) FRAU Franziska Junge (Schauspiel) BARAK Joa Helgesson (Bariton) AMME Catrin Kirchner (Mezzosopran) KEIKOBAD David Ristau (Bariton)

Orchester (Besetzung alternierend)
OBOE Lorenz Eglhuber / Simon Strasser KLARINETTE Horia Dumitrache POSAUNE Till Künkler / Florian Juncker / Johannes Lauer AKKORDEON Valentin Butt / Juri Tarasenok SCHLAGWERK Christoph Lindner / Cristian Betancourt VIOLINE Luiza Labouriau / Wojciech Garbowski VIOLA Nikolaus Schlierf / Karen Lorenz VIOLONCELLO Martin Knoerzer / Constance Ricard KONTRABASS Johannes Ragg / Angela Brunton-Trüg KLAVIER Tobias Schwencke

TECHNISCHE PRODUKTIONS­LEITUNG Helmut Topp TON Ronald Dávila Dávila SOUND INSTALLATION Christopher Scheuer VOICEOVER TEXTE Karoline Gable LICHT DESIGN Benjamin Schälike ABENDTECHNIK TON Ronald Dávila Dávila, Robert Lüdtke, Klim Losovskii, Sören Schwedler, Stefan van der Burg ABENDTECHNIK LICHT Ralf Arndt, Torsten Litschko BÜHNENBAU Gregor von Glinski, Ralf Mauelshagen, Marc Antoine Schulze, Markus Xaver Steinberger, Rui Wegener KOSTÜM­ABTEILUNG Kathy Tomkins (Leitung), Christina Kämper AUSSTATTUNGSASSISTENZ Sarah Schimke DRAMATURGIE NEUKÖLLNER OPER Änne-Marthe Kühn KORREPETITION Vitaliy Kyianytsia / Insa Bernds / Utako Washio STIMMBILDUNG Turan von Arnim ÜBERTITEL Cara Freitag MASKE Anne-Claire Meyer ABENDSPIEL­­LEITUNG Sophie Reavley, Regina Triebel NACHHALTIGKEITS­MANAGEMENT Diana Palm PROGRAMMMHEFT­TEXTE Marion Meyer PROGRAMMHEFT­REDAKTION Marion Meyer, Clara Fandel

BIOGRAFIEN

Ulrike Schwab | Regie

Ulrike Schwab studierte Operngesang und Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, wo sie sich früh mit der Suche nach neuer Form und Sprache im Musiktheater beschäftigte. Nach ihrem Hochschulabschluss widmete sie sich vermehrt dem Grenzbereich zwischen Oper, Schauspiel und Performance. Engagements führten sie u.a. an die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, die Deutsche Oper Berlin, die Sophiensaele, die Neuköllner Oper, das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen sowie auf Kampnagel in Hamburg.

Als Regisseurin inszenierte Ulrike Schwab Verdis Rigoletto an der Schlossoper Haldenstein in Chur, realisierte ihren Musiktheaterabend La Commedia è Finita frei nach Donizettis Oper Don Pasquale auf dem RAW-Gelände in Berlin und inszenierte die Uraufführung von Malte Giesens Tako Tsubo in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin.
Für die Neuköllner Oper entwickelte sie eine eigene Fassung der Oper Armida von Gluck, und brachte hier ihre viel beachteten Inszenierungen von GIOVANNI. EINE PASSION, WOLFSKINDER und IST DIE WELT AUCH NOCH SO SCHÖN zur Uraufführung.
Im Radialsystem V führte Ulrike Schwab Regie bei der Uraufführung von Whole Body Like Gone. 2019 war ihre Inszenierung von Die Liebe zu den drei Orangen nach Sergej Prokofjew in der Werkstatt der Staatsoper Unter den Linden zu sehen. Zum dortigen Kinderopernhaus Unter den Linden kehrte sie im Herbst 2021 mit einer eigenen Fassung von Richard Wagners Lohengrin zurück.
Von Dezember 2020 bis März 2021 war Ulrike Schwab Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

Im August 2021 wurde Ulrike Schwab im Rahmen der Salzburger Festspiele der Mortier Next Generation Award verliehen. Am Theater Bremen inszenierte sie im Oktober 2021 Pagliacci von Leoncavallo und im März 2022 an der Folkoperan Stockholm Così fan Tutte von Mozart.

In der Spielzeit 2023/24 werden ihre Inszenierungen von FRAU OHNE SCHATTEN an der Neuköllner Oper Berlin, Salome am Theater Bremen und Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny an der Staatsoper Stuttgart zu sehen sein.

Tobias Schwencke | Arrangement & musikalische Leitung

© Privat

Komponist und Pianist. Regelmäßige Arbeit u.a. am Gorki Theater Berlin, Staatsoper Unter den Linden. Inszenierungen unter seiner musikalischen Leitung und Mitwirkung u. a. am Theater an der Wien, Teatro Real Madrid, Münchner Staatsoper. Zusammenarbeit u.a. mit Herbert Fritsch, Leander Haußmann. Bearbeitung von Musikwerken für experimentelle Inszenierungsansätze bis hin zu neuer konzertanter Filmmusik, u.a. für die Salzburger Festspiele. Kürzlich wurde eine CD mit seiner Bearbeitung von Schuberts Winterreise für den Schauspieler Charly Hübner und das Ensemble Resonanz veröffentlicht.

Pia Dederichs | BÜHNE & KOSTÜM

© privat

Geboren in Ahlen, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Bühnen- und Kostümbild an der Theaterakademie Maastricht und der Nationalen Kunstakademie Sofia. Seit 2013 arbeitet Pia Dederichs als freiberufliche Bühnen- und Kostümbildnerin alleine und im Team mit Lena Schmid.
Sie arbeitet u. a. an der Volksbühne Berlin, dem Berliner Ensemble, der Staatsoper Stuttgart, der Deutschen Oper und dem Theater Bremen. Pia Dederichs arbeitet mit Paul-Georg Dittrich, Heinrich Horwitz, Clara Kalus und Alexander Eisenach.

Marina Stefan | BÜHNE & KOSTÜM

Portraitfoto von Marina Stefan
© privat

Marina Stefan studierte Bühnenbild an der Theaterakademie Maastricht und am Institut del Teatre in Barcelona. Seit 2013 arbeitet sie freiberuflich als Bühnen- und Kostümbildnerin sowie als Videokünstlerin an Theaterhäusern deutschlandweit wie z.B. Schaubühne Berlin, Neues Theater Halle, Schauspiel Frankfurt, Oper Bremen, Staatstheater Hannover, Theater Potsdam, Staatstheater Wiesbaden u.a. An der Neuköllner Oper ist es ihre zweite Arbeit im Team mit Pia Dederichs und Ulrike Schwab. 2019 entwickelten sie gemeinsam GIOVANNI. EINE PASSION.

Karoline Gable | Produktions­leitung/Regie­Assistenz

Portraitfoto von Karoline Gable
© Ben Wulf

Karoline Gable ist eine international arbeitende Schauspielerin, Sängerin und Regisseurin. Nachdem sie 2010 Ihr Musical Studium an der UdK Berlin mit Auszeichnung absolvierte, war sie an verschiedenen deutschen Bühnen engagiert und spielte Hauptrollen wie Eliza Doolittle in My Fair Lady (Kreuzgangspiele Feuchtwangen und Freilichtbühne Altusried), Mrs. Lovett in Sweeney Todd (Theater für Niedersachsen) und Cinderella in Into The Woods (Grenzlandtheater Aachen). Von 2014 – 2015 studierte sie zusätzlich Gesang und Gesangspädagogik an der Royal Academy of Music, London. Es folgten Engagements in London, Europa und in den USA. Sie war unter anderem im Schauspiel Oslo am National Theatre London und im West End zu sehen, wirkte an der Ausstellung Visitors To Versailles als Sprecherin und Sängerin für das Metropolitan Museum of Art, New York, mit, und war Teil der Weltpremiere des Musicals Schikaneder am Raimundtheater Wien.

Karoline Gable ist außerdem Dozentin für Gesang, Schauspiel und Artist Development/Theatre Making. Von 2018 bis 2022 war sie Head of Singing and Music an der London Academy of Music and Dramatic Art (LAMDA), sowie später auch Studiengangsleiterin des Grundlagenkurses Schauspiel (Foundation Acting Course). Als freischaffende Künstlerin arbeitet sie an verschiedenen Englisch und Deutschen Schauspielschulen und coacht regelmäßig Schauspieler*innen und Sänger*innen, die unter anderem am West End arbeiten.

Als Regisseurin inszenierte Karoline Gable sowohl Musiktheater- als auch Schauspielstücke mit Studierenden an verschiedenen Londoner Schauspielschulen; so zum Beispiel Next To Normal, Fun Home, Sweeney Todd und Songs For A New World. Sie inszenierte außerdem das Musical Sitting Pretty für das Brighton Fringe Festival, und war Associate Director des Tennessee Williams Stückes Suddenly Last Summer am English Theatre Frankfurt. Ihre Co-Inszenierung des neuen Musicals Fury&Elysium war kürzlich am Theater “The Other Palace” in London zu sehen.

Marion Meyer | Dramaturgie

© privat

Marion Meyer studierte Romanistik, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte in Mainz und Dijon. Als freie Dramaturgin betreute sie zuletzt Die Schöne und das Biest von Philip Glass und Die Zauberflöte am Theater Koblenz (Regie: Mascha Pörzgen). In Berlin arbeitete sie u.a. am Ballhaus Naunynstraße, am Ballhaus Ost und an der Komischen Oper Berlin, wo sie an der Entwicklung der musikalischen Revue Dolmuş on Tour zur Geschichte der türkischen Gastarbeiterroute beteiligt war. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet sie mit der Neuköllner Oper, so übernahm sie hier u.a. die Dramaturgie bei MACBETH. Nach Verdi (Regie: Julia Lwowski) und bei der viel beachteten Produktion WOLFSKINDER nach Humperdincks Hänsel und Gretel, für die sie zusammen mit der Regisseurin Ulrike Schwab die Fassung schrieb. Darüber hinaus betreut Marion Meyer als Projektmitarbeiterin regelmäßig verschiedene kulturelle Veranstaltungen der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin und ist außerdem als Kirchenmusikerin tätig.

Benjamin Schälike | Lichtdesign

© privat

Benjamin Schälike, geboren 1968, arbeitet seit 1991 als freiberuflicher Lichtdesigner für Theater, Oper, Tanz und Performance (u.a. für Peter Zadek, William Forsythe, She She Pop, Martin Clausen, Rabia Mroue, Korea National Contemporary Dance Company, Hanna Hegenscheidt, Hyoung-Min Kim, Herrmann Heisig, Jee-Ae Lim, Hans Werner Krösinger).
Er ist Mitbegründer der Tanztage Berlin, wo er bis 2010 als Technischer Direktor tätig war. In den Jahren 2010, 2011 und 2012 war er Technischer Leiter des Tanz im August Festivals in Berlin. In dieser oder ähnlicher Funktion hat er für viele Festivals gearbeitet. Im Jahr 2007 hat er zusammen mit Inge Koks die Tanztage Berlin programmiert und geleitet. Er hat 2006 und 2007 eigene Produktionen in den Sophiensaelen Berlin gezeigt. Er gibt Seminare für Lichtdesign an der HFG/ZKM Karlsruhe, Kunsthochschule Düsseldorf, HZT Berlin, Korean University of Arts in Seoul. Von 2012 bis 2020 war er technischer Leiter der Uferstudios Berlin. 2017 veröffentlichte er das Lichtdesignbuch = the ugly light 1.
2023 folgte die Neubearbeitung sowie eine englische Ausgabe = the ugly light 2.

Vitaliy Kyianytsia | Einstudierung

Portraitfoto von Vitaliy Kyianytsia
© Anna Niedermeyer

Vitaliy Kyianytsia (*1991) ist ein ukrainischer Pianist und Komponist. Er wurde in Kyiv geboren, wo er seine musikalische Ausbildung mit sechs Jahren begann. Seit 2017 wohnt er in Deutschland.

Er studierte in Frankfurt am Main beim Ensemble Modern und in Stuttgart bei Nicolas Hodges. Vitaliy Kyianytsia wurde bei etlichen internationalen Wettbewerben prämiert, darunter der Orleans Klavierwettbewerb (Frankreich), der UNISA International Jazz Klavierwettbewerb (Südafrika). Er wird regelmäßig zu wichtigen Ereignissen der zeitgenössischen Musik eingeladen. Außerdem erhielt er eine Einladung des Ensemble Modern Frankfurt.

Im 2021 hat er das Vitalii Kyianytsia Jazz Trio gegründet. Das Trio tritt regelmäßig in Deutschland und Ausland auf.

Sein erstes Jazz Album Last Day of Spring (Double Moon Records, 2022) bildet zweifellos einen vorläufigen Höhepunkt seines Schaffens.

Night Music ist das zweite Album von Vitaliy und verbindet seine beiden Leidenschaften Klassik und Jazz.

Hrund Ósk Árnadottir | Kaiserin

© privat

Die isländische Sopranistin begann ihr Studium 2009 an der Reykjavík Akademie der Gesangs- und Vokalkünste. 2014 schloss sie ihr Master-Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin ab, wo sie in der Klasse von Prof. Janet Williams studierte. Sie war u.a. 2013 in einer Bühnenversion von Gustav Mahlers Kindertotenlieder unter der Regie von Julia Lwowski im HAU Berlin zu sehen. An der NKO debütierte sie im Januar 2016 in der Uraufführung der Oper DAS SCHWARZE WASSER von Vivan und Ketan Bhatti. Im Oktober 2016 war sie erneut an der NKO zu erleben mit ihrem Tosca-Debut (TOSCA G8) sowie 2017 als Rosalinde in DIE FLEDERMAUS. Die Sopranistin verfügt über ein breit gefächertes Repertoire, vom Barock bis hin zu zeitgenössischen Epochen, welches Rollen wie Cleopatra in Händels Giulio Cesare, die Gräfin in Mozarts Le Nozze di Figaro und Fiordiligi in Così fan tutte, Lucia in Donizettis Lucia di Lammemoor, Liu in Puccinis Turandot und Violetta in Verdis La Traviata umfasst. Neben ihrer darstellerischen Praxis ist die in Berlin lebende Sängerin seit mehreren Jahren auch als Gesangslehrerin und Vocal Coach tätig.

Chunho You | Kaiser

Der Tenor Chunho You, geboren in Seoul, der Hauptstadt Südkoreas, absolvierte seinen Abschluss im Bachelor Gesang an der Gachon Universität im Februar 2016. Dabei wirkte er an zahlreichen Opernproduktionen mit, darunter als Nemorino in der Oper L’ Elisir D’amore. Anschließend führte er seine musikalische Bildung im Master Gesang bei Prof. Montiel an der UdK Berlin fort. Hier wirkte er als Melchior in der Oper Frühling, erwachen von Máté Bella mit. In der Saison 2021/22 übernahm er in Lili Boulangers Faust et Helene die Rolle als Faust in der Produktion LILI. DIE LETZTE NACHT DER LILI BOULANGER an der Neuköllner Oper. Desweiteren sang er für die Oper Die Meistersinger von Nürnberg und Lohengrin von R. Wagner.

Franziska Junge | FRAU

Franziska Junge wurde 2006 während Ihres Schauspielstudiums an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig von Claus Peymann an das Berliner Ensemble engagiert. 2009 folgte sie Oliver Reeses Angebot ans Schauspiel Frankfurt, wo sie u.a. unter Andreas Kriegenburg, Christopher Rüping, Sebastian Hartmann, Hans op de Beeck und Rainald Grebe spielte. Seit 2013 arbeitet sie regelmäßig für Film und Fernsehen und spielte u.a. in Tatort-Folgen, u.a. in Das Haus am Ende der Straße, Es lebe der Tod, Erbarmen. Zu spät, Parasomnia und Gefangen und mit dem deutschen Fernsehpreis ausgezeichnete Serie Para – Wir sind King. Als diplomierte Sängerin ist sie außerdem in der NKO-Produktion SUBOTNIK zu sehen und im Konzert Hirngespinste // Pipedreams von Uwe Dierksen. Sie wohnt in Berlin.

Joa Helgesson | BARAK

Portrait Foto von Joa Helgesson
© Martin Paulsson

Joa Helgesson absolvierte eine Schauspielausbildung an der Shanghai Theatre Academy und studierte Operngesang an der Opernhochschule in Stockholm. Nach seinem Abschluss wurde er am National Opera Studio in London und anschließend am Internationalen Opernstudio IOS am Opernhaus Zürich aufgenommen. In den Jahren 2012–2015 war er fest am Schleswig-Holsteinischen Landestheater engagiert, wo er Rollen wie Onegin, Barbier, Sharpless, Enrico und Falke sang. Weitere Engagements führten ihn zu der Königlichen Oper in Stockholm, der Göteborger Oper, der Volksoper in Stockholm, der Norrland Opera, der Malmö Oper, der Berliner Philharmonie, dem Beijing Modern Music Festival, der Tonhalle Zürich, dem Reykjavik Arts Festival, Ultima Oslo, dem Gare du Nord Basel, der Oper Halle, dem Theater Trier, dem Theater Chur, der Cadogan Hall in London, den Berwaldhallen und dem Konserthuset in Stockholm. Von seinen fast 50 Rolleninterpretationen sind auch Billy Budd, Phantom, Posa, Kurwenal sowie Don Giovanni zu nennen.
Joa ist als Performance-Künstler aktiv und mischt Operngesang mit performativer Kunst und tritt unter dem Namen Opera Beast mit unkonventionellen Fakir-Shows auf.

Catrin Kirchner | Amme

Portrait von Catrin Kirchner
© privat

Catrin Kirchner studierte klassischen Gesang an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und ist seit Jahren in bedeutenden Opernhäusern und Konzertsälen aktiv. Hierbei verbindet sie eine einzigartige Bühnenpräsenz mit virtuoser Stimmführung. Ihr lebendiger Mezzosopran überzeugt mit seiner ungewöhnlichen Vielseitigkeit. Aufgrund Ihrer besonderen Spielfreude und Schauspielausbildung ist sie neben ihrer Arbeit auf der Opernbühne auch bei Filmproduktionen und Theateraufführungen gefragt.
Engagements führten sie bisher an die Griechische Nationaloper Athen, ans Lübecker Theater, ans Schauspielhaus Kiel, Kampnagel Hamburg, ins Shanghai Art Center, Theater an der Wien und andere.

David Ristau | Keikobad

Portraitfoto von David Ristau
© Annemie Martin

David Ristau studierte klassischen Gesang an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und arbeitet seit 2016 freischaffend vorwiegend als Opernsänger in unterschiedlichsten Konstellationen. Sein künstlerisches Interesse gilt vermehrt einem interdisziplinären Ansatz von Oper/Theater/Performance, wobei er sich selbst im Spannungsfeld von klassischer Gesangsidentität und zeitgenössischer Kunstauffassung bewegt und herausfordert. Wichtige Orte sind für ihn die Sophiensaele in Berlin, der Gropius Bau Berlin, das Theatre l’Áthenee Paris, das Funkhaus Nalepastraße Berlin, das Theater Walhalla im Exil Wiesbaden sowie zahlreiche Vorgärten. Neben der Arbeit an klassischen Baritonrollen wie Papageno, Dr. Falke oder Jochanaan entwickelt er eigene Projekte (zuletzt Medea Morgen 2023 Stückentwicklung im Kollektiv) und ist als Liedlieferant seit 2021 in Berlin unterwegs.

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