Anna und Eve – was für ein Paar. Anna ist Projektleiterin in einem großen amerikanischen IT-Unternehmen. Sie soll eine KI -Künstliche Intelligenz – entwickeln, die uns „lachen und weinen macht“, die sich noch emotionaler, noch näher an den/die User*in anschmiegen soll. Was wäre dafür geeigneter als Musik? Eve ist Annas KI, zusammen mit ihrem Team baut Anna an einer Perfektionierung von Eve – und deren musikalischen Fähigkeiten. Aber können Rechenleistungen einer künstlichen Intelligenz eine Musik generieren, wie wirklich gut und vor allem berührend ist?
Sie werden es hören – und darüber abstimmen. Ebenso wie darüber, ob die Geschichte von Anna und Eve, der Meisterin und ihrer Kreatur, ausgehen soll: grün oder rot, als Utopie oder als eine jener Katastrophen, von denen die Stars der Produktentwickler uns derzeit medienwirksam warnen.
Mit ANNA & EVE unternimmt die Neuköllner Oper den Versuch, mit eigenen Mitteln zur großen Diskussion beizutragen über den Vormarsch (?) von ChatGPT und anderen KI-Programmen, über das Verhältnis Mensch und Maschine und die Fragen, ob KI eines Tages auch Autor*innen und Komponist*innen arbeitslos (und ein menschliches Publikum vielleicht entbehrlich?) machen könnte.
Wir haben die KI-Spezialistin und Journalistin Marie Kilg eingeladen, mit der Komponistin Eva Kuhn die Möglichkeiten und Grenzen eines Musiktheaters auszutesten, in denen sich ihre eigenen, menschlichen mit KI-generierten Texten und Kompositionen kreuzen. So nutzen wir das Theater als Polis, wo das Publikum am Ende entscheiden wird. Auch darüber, was der Wettlauf mit der Zeit, den technologischen Entwicklungen mit uns macht – denn welche Apps und Tools stehen in den Startlöchern, während wir noch schreiben? Was wird im April 2024 state of science sein?
MUSIK Eva Kuhn TEXT Marie Kilg INSZENZIERUNG Fabian Gerhardt. AUSSTATTUNG/BÜHNE Vincent Stefan und Ariane Stamatescu
Uraufführung am 25.4.2024